WAZ: Behutsamer umsteuern. Kommentar von Thomas Wels

Inzwischen haben die Bürger offenbar eine
überraschend rationale Sicht auf die Energiewende. Es ist
erstaunlich, wie stark das Zutrauen in die Möglichkeiten der
erneuerbaren Energien abgekühlt ist. Kurz nach der Reaktorkatastrophe
von Fukushima waren die Öko-Energien wahre Hoffnungsträger. Das ist
gerade einmal zwei Jahre nach den Bildern des explodierenden
Kernkraftwerks vorbei. Heute steht für die Bevölkerung die Sorge über
weiter steigende Energiepreise an erster Stelle. Und sie verbinden
diese mit der teuren Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht und
Windenergie. Damit drohen die Erneuerbaren an Akzeptanz zu verlieren.
Was für das Gelingen der Energiewende eine genauso schlechte
Nachricht ist wie die Verteufelung von konventionellen
Kohlekraftwerken. Das Umsteuern in der Energieerzeugung muss
behutsamer und ausgewogener vonstattengehen. Wenn die Preise durch
die Decke gehen, dann geht das Verständnis der Bürger den Bach
runter.

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