Abseits der Euro-Krise hat dieses Jahr auch viele
gute Nachrichten produziert. Die Arbeitslosigkeit ist gesunken und –
theoretisch – gab es genügend Ausbildungsplätze. Doch es gibt nach
wie vor Bevölkerungsgruppen, an denen diese schönen Nachrichten glatt
vorbeirauschen. Dazu gehören noch immer Jugendliche mit ausländischen
Wurzeln. Allein ihr Name wird zum Nachteil, wenn sie sich um eine
Lehrstelle bewerben. Selbst dann, wenn sie einen besseren
Schulabschluss haben als deutsche Mitbewerber.
Dass unser Land es sich nicht mehr leisten kann, sie auszugrenzen,
ist längst keine Exklusivmeinung für Weltverbesserer mehr. Die
Handwerksverbände selbst rufen ihre Mitglieder dazu auf, ihre
Berührungsängste endlich abzulehnen. Doch die Kluft zwischen
Verbandssprech und dem alltäglichen Aussortieren in den Personalbüros
bleibt.
Dabei ist es so simpel. Die Republik redet gleichzeitig über
Fachkräftemangel und perspektivlose Migrantenkinder. Das passt nicht
zusammen. Schlechtere Schulabschlüsse waren lange mit für diese Lage
verantwortlich. Doch die Migrantenkinder haben in der Schule mächtig
aufgeholt. Nun ist es an den Arbeitgebern, sie dafür auch zu
belohnen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://