Deutschland ist vergleichsweise gut durch die
Wirtschaftskrise gekommen. Weil die Arbeitnehmervertreter Maß
gehalten und mit moderaten Lohnforderungen Industrie, Handel und
Gewerbe nicht in Bedrängnis gebracht haben. Die Kehrseite: Die
Lohnentwicklung konnte in vielen Fällen nicht mit der Inflationsrate
mithalten, ein Großteil der Menschen hat mittlerweile spürbar weniger
Geld in der Tasche als noch vor zehn Jahren. Eine Besserung der
Situation ist leider nicht in Sicht. Weil sich die wirtschaftliche
Entwicklung deutlich abkühlen soll. Arbeitgebervertreter werden das
in künftigen Lohnrunden mit Sicherheit ins Feld führen, wenn sie mit
hohen Forderungen von Seiten der Gewerkschaften konfrontiert werden.
Doch selbst wenn in den Verhandlungsrunden Lohnzuwächse vereinbart
werden, dürften diese ob einer deutlich anziehenden Teuerungsrate
verpuffen. Bescheidene Aussichten. Ein bisschen Trost spendet in
dieser Zeit nur eines: Wer gut ausgebildet ist, hat noch immer
bessere Chancen auf höhere Lohnzuwächse als Geringqualifizierte. Auch
wenn das nicht mehr in dem Maße gilt wie noch vor zehn Jahren.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://