Rentner sind steuerpflichtig – und damit auch zur
Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Theoretisch. Praktisch
machen das bislang nur wenige. Weil viele noch nicht mitbekommen
haben, dass sie auch nach einem erfüllten Arbeitsleben Auskunft über
ihre Einkünfte geben müssen. Einige wenige werden aber wohl auch ganz
bewusst darauf verzichten, den Staat über Nebentätigkeiten zu
informieren, mit denen sie ihre Rentenansprüche aufbessern. Das
Finanzamt weiß das. Und hakt jetzt mit größerer Beharrlichkeit nach.
Der blaue Brief vom Fiskus ist aber kein Grund zur Panik. In den
meisten Fällen dürften die Nachforderungen der Ämter gering
ausfallen. Wenn überhaupt. Immerhin gelten großzügige
Einkommensgrenzen, die die Mehrheit der Rentner – Experten schätzen
75 Prozent – nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge sowieso nicht
überschreiten werden. Wer allerdings neben der Rente viel arbeitet,
Haus und Hof vermietet oder aber Kapitalerträge erzielt und dies
alles dem Finanzamt noch nicht gesteckt hat, der lebt gefährlich –
und ist gut beraten, auf den blauen Brief zu antworten. Sonst kann es
nämlich teuer werden.
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