Viel spricht dafür, dass der Düsseldorfer
Energiekonzern Uniper bald seine Unabhängigkeit verlieren wird. Es
ist überaus wahrscheinlich, dass der finnische Energieversorger
Fortum schon in wenigen Monaten die Kontrolle bei der früheren
Eon-Tochter übernehmen wird. Gut möglich, dass Uniper daher in
absehbarer Zeit ein anderes Unternehmen sein wird als heute. Dass
Uniper-Chef Klaus Schäfer und die Gewerkschaft Verdi den Vorstoß der
Finnen als feindlichen Akt bewerten, ist verständlich und mehr als
ein Alarmsignal.
Nicht nur die Angst vor einer Zerschlagung von Uniper geht um,
auch das Spiel der Schuldzuweisungen hat begonnen. Wer trägt die
Verantwortung dafür, wenn Uniper die Selbstständigkeit verliert? Klar
ist, dass Eon-Chef Johannes Teyssen sehr wohl die Möglichkeit gehabt
hätte, Alternativen zu einem Deal mit den Finnen zu suchen – und auch
zu finden. Teyssen hat sich für ein Geschäft entschieden, das aller
Voraussicht nach die Kassen von Eon füllt. Das mag gut sein für Eon
und Teyssen, ist aber ziemlich bitter für die Beschäftigten von
Uniper, die vor wenigen Monaten noch zum Essener Energiekonzern
gehört haben.
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