Autofahrer vertrauen in der Regel der Polizei. Auch,
wenn sie von der beim Rasen erwischt worden sind. Der Polizist
strahlt eine natürliche Autorität aus. Seine Mahnung wirkt für einige
Zeit. Das ist gut so. Weit weniger gelitten sind die kommunalen
Blitzer. Sie gelten als anonyme Instrumente des Abkassierens.
Murrend, ohne große und wirksame Einsicht, werden die Knöllchen
bezahlt, die ins Haus flattern. Ein Aufwand, den viele einfach nur
als ärgerlich empfinden. Der NRW-Innenminister geht also ein Risiko
ein, wenn er die Zuständigkeiten städtischer Tempo-Kon-trolleure
ausweitet. Jägers zentrales Argument der Vorbeugung, dass nicht nur
dort kontrolliert werden darf, wo schon Unfälle passiert sind,
leuchtet ein. Aber die Städte müssen sich das Vertrauen der
Verkehrsteilnehmer, nur der Verkehrssicherheit verpflichtet zu sein
und nicht ihrer Kasse, erst noch erarbeiten.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://