WAZ: Börsen-Sturm rüttelt an Evonik. Kommentar von Thomas Wels

Das dürfte es wohl gewesen sein für den
Evonik-Börsengang: Die Schuldenkrise in Europa, die anhaltenden
Spekulationen über ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro haben
die Kapitalmärkte in eine derart desolate Verfassung versetzt, dass
nur noch hemmungslose Optimisten an einen Aktienverkauf des Essener
Chemiekonzerns glauben. Sieben Prozent hat das Börsenbarometer der 30
größten deutschen Werte im Mai verloren. Facebook-Debakel, abgesagter
Börsengang von Ecclestones Formel 1, gefloppte Unternehmensanleihen –
es ist wahrlich nicht die Zeit, um auf gute Kurse und
Milliarden-Erlöse zu hoffen. Und die Zeichen stehen auf Sturm: Die
erwartete Schwankungsanfälligkeit an der Börse ist enorm gestiegen.
Wer sticht unter solchen Bedingungen schon in See? Die RAG-Stiftung
hat als Eigentümerin und Sachwalter der Steuerzahler nichts zu
verschenken. Bitter für alle, die zum zweiten Mal viel Energie
investiert haben. Vermutlich vergebens.

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