Trotz eines Appells des Stadtrats von Gelsenkirchen
bleiben die Konzerne BP und Uniper dabei: Die umstrittenen
Ruß-Ölpellets aus der BP-Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven sollen
auch weiterhin im benachbarten Kohlekraftwerk verbrannt werden, wie
die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Samstagausgabe) berichtet.
Uniper-Vorstandsmitglied Eckhardt Rümmler verwies unter anderem auf
„einwandfrei erteilte“ Genehmigungen. Durch die „sichere Einhaltung
der Grenzwerte“ und „strenge Anforderungen“ der Behörden gebe es
„kein erhöhtes Gesundheits- oder Umweltverträglichkeitsrisiko für die
Bevölkerung oder die Umwelt in der Umgebung des Kraftwerks Scholven“,
sagte Rümmler. Zugleich kündigte er an, die Frequenz für
Emissionsmessungen zu erhöhen. Statt jährlich werde im Kraftwerk
künftig alle zwei Monate gemessen, wie hoch beispielsweise der
Ausstoß der Schwermetalle Nickel und Vanadium ist.
Auch der britische Mineralölkonzern BP – Mutterkonzern von
Deutschlands größter Tankstellenkette Aral – verteidigte die
Entscheidung. „Wir haben eine Genehmigung für die Produktion, die
auch regelmäßig überwacht wird“, sagte BP-Manager Rick Johnson der
WAZ. Mit Blick auf die geplante Umstellung des
Uniper-Kraftwerksstandorts von Kohle auf Gas sagte er: „Es ist klar,
dass wir Anpassungen innerhalb der Raffinerie vornehmen werden.
Mittelfristig ist damit auch ein Ende der heutigen
Rußpellet-Produktion verbunden.“ BP habe „generell noch viel vor“ mit
Gelsenkirchen. „In den nächsten zehn Jahren sind Investitionen in
Höhe von etwa 1,6 Milliarden Euro geplant“, kündigte Johnson an. „Für
BP ist Gelsenkirchen die zentrale Raffinerie in Deutschland.“
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