WAZ: Bürokratisches Monster. Kommentar von Frank Meßing zur Steuererklärung

Mit Forderungen ist das Finanzamt schnell dabei, bei
Nachzahlungen lässt es sich Zeit – das angekratzte Image wird die
deutsche Finanzverwaltung nicht los. Dafür gibt es viele Gründe.
Personalnot vor Ort, Vorschriften, die sich permanent ändern und
technische Probleme sind nur drei Erklärungen. Das Online-Verfahren
macht vieles einfacher. Unter dem Strich bleibt die jährliche
Steuererklärung allerdings ein bürokratisches Monster. Nicht von
ungefähr schieben viele Verbraucher den Kampf mit den Formularen und
zuweilen unverständlichen Vorschriften bis Ende Mai auf, wenn die
Abgabefrist abläuft. Dass sich dann die Anträge auf den
Schreibtischen der Finanzbeamten stapeln, ist kein Wunder. Wie oft
schon haben Politiker Besserung gelobt. Allemal die „vereinfachte
Steuererklärung“ ist dabei herausgekommen. So richtig
bürgerfreundlich ist das Verfahren aber immer noch nicht geworden.

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