Das Bundeskartellamt hat seine Ermittlungen gegen
Hersteller von Bahnschienen ausgeweitet. Das berichten die Zeitungen
der Essener WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgabe). Wie jetzt bekannt
wurde, wurde in der vergangenen Woche auch das Weichenbauwerk des
österreichischen Konzerns Voestalpine in Butzenbach durchsucht. Nach
Recherchen der Zeitungen der WAZ-Mediengruppe hat ein Schienenkartell
unter Beteiligung der Voestalpine und einer Tochter des
Thyssen-Krupp-Konzerns über zehn Jahre lang die Deutsche Bahn durch
illegale Preisabsprachen mindestens um einen hohen dreistelligen
Millionenbetrag geschädigt. Sollten die Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft im Schienenkartell nun auf das Weichengeschäft
erweitert werden, wäre das für Voestalpine ein harter Schlag. Das
Unternehmen hatte sich im Fall des Schienenkartells selbst angezeigt,
um als Kronzeuge niedrigere Strafen zu erhalten. Sollte aber
Voestalpine nicht auf mögliche Preisabsprachen im Weichenbau
hingewiesen haben und müsste dies als Teil des Schienenkartells
angesehen werden, würde der Konzern den Kronzeugenstatus verlieren
und müsste mit einer erheblichen Strafe rechnen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de