Das Konzept des Verteidigungsministers die
Bundeswehr zu verkleinern und die Wehrpflicht auszusetzen, ist ein
guter Ansatz. Mehr jedoch zunächst nicht. Der Bundeshaushalt braucht
die Milliarden-Einsparungen und zudem weiß jeder in Berlin, dass die
Armee, wie sie aktuell aufgestellt ist, den Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts nicht gerecht wird. Den großen europäischen Landkrieg
werden wir nicht mehr erleben. Damit entfällt die Grundvoraussetzung
für ein stehendes Verteidigungsheer. Wer wie Deutschland einen
ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen besetzen
möchte, muss in den internationalen Konflikten auch dahin gehen, wo
es weh tut. Einer modernen Eingreiftruppe entspricht die Bundeswehr
jedoch nur marginal. Das zeigt der Krieg in Afghanistan. Um die
Umrüstung zu finanzieren, müssen auch Standorte geschlossen werden –
Jobs verschwinden. Wohl zumeist in Süddeutschland. Und da liegt das
Problem. Hier kollidieren die Interessen der Unionspolitiker, die in
ihrer Heimat um Wählerstimmen kämpfen, mit den aktuellen
Notwendigkeiten. Erst, wenn die Basis von CDU und CSU abgestimmt
haben wird, zeigt sich, was Guttenbergs Vorschläge noch wert sind.
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