Wenn nicht alle Anzeichen trügen, steht das
faktische Ende der Wehrpflicht in Deutschland kurz bevor. Und dieser
Einschnitt ist ohne Alternative.
Unter sicherheitspolitischen Gesichtspunkten ist der
Pflicht-Dienst an der Waffe ein Anachronismus – längst ist für viele
Bereiche des Soldatenberufs eine Top-Ausbildung nötig, die im Rahmen
einer Wehrpflichtzeit nicht zu leisten ist.
Die Wehrpflicht ist in hohem Maße ungerecht – lediglich 15 Prozent
der jungen Männer werden heute noch „gezogen“, während alle anderen
sich ihrer beruflichen Karriere widmen können.
Die gerade erst beschlossene Verkürzung des Pflicht-Wehrdienstes
von neun auf nur noch sechs Monate hat die Zeit beim „Bund“ vollends
zu einem besseren Praktikum degradiert – die Ausbildung bindet
Ressourcen, die an anderer Stelle besser genutzt werden könnten.
Dass der Zivildienst inzwischen in vielen Bereichen einen
wichtigen Faktor darstellt, ist richtig – doch dies kann kein
Argument für die Wehrpflicht sein.
Aber: Um künftig Freiwillige und Berufssoldaten für die Bundeswehr
zu begeistern, muss der Job bei der Armee attraktiver werden. Und da
gibt es noch eine Menge zu tun.
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