WAZ: Das Auto – kein Statussymbol mehr. Kommentar von Sven Frohwein

Es ist eine Nachricht, die viele Verbraucher traurig
stimmen dürfte: Der Deutschen liebstes Kind, das Automobil, wird
immer teurer. Kunden müssen länger sparen, um sich einen Neuwagen
leisten zu können. Das wird die Situation am Automarkt weiter
verschärfen, denn wenn der Traumwagen deutlich mehr kostet, warten
viele mit der Neuanschaffung – oder lassen es gleich ganz bleiben.
Ein Trend, der vor allem bei jungen Leuten in Ballungsgebieten zu
beobachten ist. Der Grund dafür liegt nicht nur in hohen
Neuwagenpreisen – die meisten Fahranfänger kaufen sowieso Gebrauchte.
Vielmehr taugt das Auto immer weniger als Statussymbol. Junge
Menschen schmücken sich viel lieber mit einem neuen Handy – und
fahren dafür mit Bus und Bahn. Unmittelbar dürfte das noch keine
Auswirkungen auf die Neuwagenverkäufe haben. Doch wer gelernt hat,
ohne Auto auszukommen, der wird später, wenn er das nötige Kleingeld
beisammen hat, trotzdem viel eher auf einen Wagen verzichten. Auch
wenn die Industrie ein anderes Bild suggeriert: Zum urbanen Leben
gehört das Auto immer weniger dazu.

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