WAZ: Das Morden in Syrien geht weiter – Kommentar von Dirk Hautkapp

Was Amerika und Russland zur syrischen
Chemiewaffen-Misere ausgetüftelt haben, sieht auf dem Papier imposant
aus. Klare Fristen und kategorisches Verlangen nach Transparenz
können aber nicht über die zentrale Schwachstelle hinwegtäuschen. Es
gibt kein Einvernehmen über Strafen, die greifen, wenn Diktator Assad
das tut, was viele erwarten: lügen, betrügen, verschleiern und
behindern.

Aber auch abseits der vielen Stolpersteine, die auf die
UN-Waffeninspekteure warten, fällt es schwer, das Ergebnis von Genf
als Sieg der Vernunft zu werten. Der immer grausamer geführte
Bürgerkrieg, der bereits mehr als 100.000 Tote gefordert hat, bleibt
von der Krisenentschärfung seltsam unberührt. Mehr noch. Der
„Nichtangriffspakt“, den Russlands Präsident Putin seinem Gegenüber
Obama abgetrotzt hat, kauft dem Menschenschlächter Assad wertvolle
Zeit und hält ihn an der Macht. Finstere Aussichten.

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