WAZ: Das schmerzhafte Ende des WestLB – Kommentar von Sabine Brendel

Das nun auch von Brüssel genehmigte Aus für die
einst größte deutsche Landesbank ist aus Sicht der Steuerzahler eine
gute Nachricht. Denn trotz milliardenschwerer staatlicher Beihilfen
kam die WestLB in den vergangenen Jahren nicht wieder auf die Beine.
Da ist das – absehbare – schmerzhafte Ende mit Schrecken und besser
als ein teurer Schrecken ohne Ende. Doch für die Beschäftigten der
WestLB, von denen die Mehrheit um ihren Arbeitsplatz bangen muss, ist
dieser Dienstag vor Weihnachten ein bitterer Tag. Daran sind nicht
die Wettbewerbshüter der EU-Kommission schuld, sondern die
WestLB-Manager, die viele teure Fehlentscheidungen trafen. Sie
versuchten in den vergangenen Jahren mehrfach und erfolglos, aus der
NRW-Landesbank ein Geldinstitut zu machen, das im weltweiten
Finanzgeschäft ein großes Rad dreht. Doch eine Regionalbank ist nun
mal keine Deutsche Bank. Damit dient der Fall der WestLB als weiteres
Lehrstück dafür, wie man ein Unternehmen herunterwirtschaften kann,
das in seinem angestammten Geschäftsfeld trotz aller Umbrüche und
Schwierigkeiten gute Chancen gehabt hätte.

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