Wenn Florentino Perez als Präsident von Real Madrid
auf dem Transfermarkt für Spitzen-Kicker so agierte wie er es als
Chef des ACS-Konzerns bei dem Übernahmeangebot für Hochtief tut, dann
hätten sich die Galaktischen längst in die Unterirdischen verwandelt.
Mangels Seriosität. Warum sollten Aktionäre ihre Hochtief-Papiere in
Anteilsscheine von ACS umtauschen, wenn sie an der Börse umgerechnet
sogar noch etwas mehr bekommen, und zwar in bar? Ein solches Angebot
ist in Wahrheit keines, zumal die Hochtief-Anteilseigner auf die
übliche Prämie verzichten würden und sich noch dazu das gehörige
Schuldenrisiko bei ACS einhandelten. Und das, wo Hochtief doch gerade
mit Katar und den Aussichten auf den Bau der WM-Fußball-Stadien eine
gehaltvolle Verbindung eingegangen ist. Die scheinbare
Angebotsverbesserung der Spanier entlarvt sich mithin als pure Show.
Dem Schein-Angebot folgte eine Schein-Verbesserung. Man kann nur
hoffen, dass ACS bei dem Übernahmeversuch in der Hintertür stecken
bleibt. Diese Art der Geschäftspolitik ist jedenfalls nicht
vertrauensbildend zu nennen.
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