WAZ: Den Anreiz erhöhen. Kommentar von Sven Frohwein

Na, schon einmal E10 getankt? Sie auch nicht? Dabei
spricht doch eigentlich gar nichts dagegen. 90 Prozent aller Benziner
vertragen den Sprit mit dem höheren Bioanteil, aber nur 20 Prozent
der Autofahrer greifen mehr oder weniger regelmäßig zum
Ökokraftstoff. Sagt jedenfalls Marktführer Aral. Woran das liegt?
Angst vor einem kapitalen Motorschaden? Sicher nicht. Viel
wahrscheinlicher ist dagegen: Der Anreiz für Deutschlands Autofahrer
ist nicht groß genug. Drei Cent Preisunterschied zwischen E10 und
normalem „Super“ sind einfach zu wenig, um von alten Gewohnheiten
abzusehen. Dabei wäre es so einfach: Die Regierung müsste einfach nur
einen steuerlichen Rabatt auf E10 gewähren – oder den alten Sprit
verteuern, was die Bürger sicher nicht so toll fänden. Von den
Ölmultis darf die Politik jedenfalls keine großen Anstrengungen
erwarten, den neuen Kraftstoff stärker zu bewerben. Aral, Esso und
Co. schaffen es auch so, ihre Ökoquote zu erfüllen. Weil sie
Biodiesel einrechnen dürfen – und deshalb keine Strafzahlungen
fürchten müssen. Die Quote ließe sich verändern. Doch da traut sich
Berlin nicht ran.

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