Nun ist es also amtlich: Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst darf nicht in sein Limburger Bistum zurückkehren.
Der Papst hat erkannt, dass es für den umstrittenen Oberhirten dort
keine Zukunft mehr geben kann. Roma locuta, causa finita, sagt man im
Vatikan. Rom hat gesprochen, die Sache ist beendet. Aber ist sie das
wirklich? Für Tebartz-van Elst schon; aber der Bischof hat mit seinem
überdimensionierten Amtssitz, mit seiner arroganten und überheblichen
Art viel Porzellan zerschlagen und viele deutsche Katholiken weit
über Limburg hinaus vor den Kopf gestoßen. Der Schaden für die Kirche
ist beträchtlich. Vertrauen ist schnell verloren, aber dieses
Vertrauen zurückzugewinnen ist ungleich schwieriger. Franziskus hat
dies erkannt und die Notbremse gezogen. Seine Entscheidung ist
konsequent. Es wird in den nächsten Monaten spannend sein zu
beobachten, wen der Papst als Nachfolger von Tebartz-van Elst nach
Limburg entsenden wird. Denn es geht um mehr als nur um eine
Personalie in einer von insgesamt 27 Diözesen im Lande. Ob Franziskus
das will oder nicht – seine Entscheidung über den künftigen Bischof
wird auch als inhaltliche Richtungsentscheidung aufgenommen werden.
Folgt etwa auf den erzkonservativen Tebartz-van Elst ein eher
liberaler Mann, so wäre dies mehr als ein Zugeständnis des Vatikans
an die Limburger Katholiken. Es würde auch als Hinweis verstanden,
dass es der Papst ernst meint mit seinem neuen Kurs.
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