Mir nichts, dir nichts ändert Facebook seine
Geschäftsbedingungen. Und die eine Wahl, die das US-Unternehmen
seinen Kunden lässt, ist nicht wirklich eine: Wer mit den neuen
Regeln nicht einverstanden ist, sollte das weltgrößte
Internet-Netzwerk halt nicht mehr nutzen. Dieser Rat zeugt von dem
grenzenlosen Selbstverständnis eines Datenkraken, der sich nun das
Recht herausnimmt, das gesamte Surfverhalten seiner Nutzer samt
Aufenthaltsort auszuspionieren, um damit Geld zu verdienen. „Soziales
Netzwerk“ klingt da wie ein Hohn. Facebooks Leidenschaft zum
Datensammeln gründet andererseits auf der Sorglosigkeit vieler
Internet-Nutzer, Persönliches preiszugeben. Man mag sein eigenes
Verhalten überprüfen: Nur wenige Verbraucher machen sich die Mühe,
seitenlange Geschäftsbedingungen bis zum Schluss durchzulesen. Und
nur wenigen Menschen, die ein modisches Fitnessarmband am Handgelenk
tragen, dürfte der Gedanke gekommen sein, dass ihre Daten über
Körperfett und Blutdruck mitgelesen und missbraucht werden könnten.
Das Internet macht viele Dinge möglich. Eines aber sollte uns Sorge
machen: Der Schutz persönlicher Daten wird immer schwerer.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de