Milch zählt zu den Grundnahrungsmitteln, die auch
einen hohen symbolischen Wert haben. Mit Milch werden Babys
gefüttert, Milch enthält wertvolle Nährstoffe. Der ökonomische Wert
ist zuletzt allerdings unter die Räder gekommen. Mit 46 Cent kostet
der Liter Vollmilch bei Aldi nur einige Cent mehr als ein Liter
Premium-Mineralwasser.
Die Landwirte gehen auf die Barrikaden, weil ihnen gerade einmal
20 Cent pro Liter bleiben. 40 Cent brauchen sie, um wirtschaftlich zu
überleben. Nachdem die Milchquote weggefallen und die Nachfrage aus
China eingebrochen ist, spüren die Bauern den kalten Atem des
Marktes. In Zeiten des Überangebots purzeln die Preise ins Bodenlose.
Finanzspritzen des Bundes können die Not der Erzeuger nur
vorübergehend lindern. Das Grundproblem lösen Subventionen nicht.
Einer der Schlüssel liegt bei den Händlern und ihren Kunden. Wenn
Edeka, Aldi und Co. zumindest Grundnahrungsmittel von ihrer
aggressiven Rotstiftpolitik ausnehmen und Verbraucher zu
höherwertigen Milchprodukten greifen würden, blieben automatisch ein
paar Cent mehr bei den Landwirten hängen.
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