Hochtief ist bundesweit der größte Baukonzern, doch
Deutschland spielt für das Unternehmen eine immer geringere Rolle.
Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes mag noch so sehr beteuern,
man fühle sich dem Heimatmarkt „sehr verpflichtet“. Die Zahlen aber
sprechen für sich: Gerade einmal 7,5 Prozent der weltweit knapp 75500
Hochtief-Beschäftigten hatten zum Ende des abgelaufenen
Geschäftsjahres ihren Arbeitsplatz in der Bundesrepublik. Auch als
Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen und im Ruhrgebiet brachte Hochtief
in der Vergangenheit deutlich mehr auf die Waage. Zählte Hochtief im
Jahr 2007 mehr als 4000 Beschäftigte in NRW, waren es zuletzt nur
noch gut 2700 Mitarbeiter. Ähnlich sieht es im Ruhrgebiet und in
Essen aus: Mit 2100 Jobs gehört Hochtief zwar nach wie vor zu den
großen Unternehmen vor Ort, allerdings sind innerhalb der vergangenen
Jahre 800 Stellen am Konzernsitz verschwunden. Und der Hochtief-Chef
will bekanntlich weitere Stellen streichen. Gewiss, Hochtief ist kein
Regionalbetrieb, sondern ein internationales Unternehmen – und gerade
deshalb stark. Doch Vorsicht: Wenn ein Konzern die Wurzeln kappt,
droht über kurz oder lang das Austrocknen.
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