Wirklich überraschend ist es nicht, dass die
Ruhrgebietler ein mobiles Völkchen sind und sich mit ihren Nachbarn
gut verstehen. Mal abgehen von den Ostwestfalen. Das Revier steht für
Weltoffenheit und Toleranz. Dass dem Ruhri die Menschen von der
Rheinschiene am meisten liegen, hat sicherlich Mentalitätsgründe.
Wirtschaftlich gesehen ist das Verhältnis jedoch nicht so ungetrübt.
Insbesondere die Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn ziehen
Unternehmen magisch an. Wegen ihrer hervorragenden Infrastruktur
boomen diese Standorte mit Vorteilen, die das Revier nicht zu bieten
hat. Insbesondere wegen der fehlenden Gewerbeflächen ist das
Ruhrgebiet klar im Nachteil. Die Forsa-Umfrage belegt aber auch, dass
sich der Ruhrpott schwerlich abgrenzen lässt. Entscheidungen und
Zukunftspläne für die Region sollten das Umland künftig mit
einbeziehen. Die Geisterdebatte über die Ruhrstadt hat die Städte
ohnehin nur abgeschreckt. Der Kampf um ihre Eigenständigkeit
blockierte über Jahre Kooperationen, die wirtschaftlich und
finanziell dringend geboten sind.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://