Die Nachricht lässt uns schaudern. Bei dem Anschlag
auf den Essener Sikh-Tempel am Wochenende handelte es sich nach
jetzigen Erkenntnissen um ein Attentat islamistischer Fanatiker. Bei
dem Anschlag auf das Gotteshaus hat es keine Toten gegeben – es ist
wohl nur ein glücklicher Zufall. Terror mitten im Ruhrgebiet – die
leise Hoffnung, dass diese Region mit ihren fünf Millionen Einwohnern
von dieser Nachricht verschont bleiben könnte, hat getrogen.
Zudem erschüttert, dass die beiden mutmaßlichen Täter erst 16
Jahre alt sind. Sie sind in einem Alter, in dem andere Jungs sich für
Mädchen interessieren, vielleicht für Fußball und Musik, ja auch für
Alkohol und mal für einen Joint. Sie sind in einem Alter, in dem ihr
Leben mit seinen Chancen, seiner Lust und seinen Risiken noch vor
ihnen liegt. Was bringt diese Jungen dazu, ihr Leben wegzuwerfen?
Haben sie sich mit der IS-Propaganda im Internet selbst radikalisiert
– oder werden sie von Erwachsenen als Kanonenfutter missbraucht? All
das muss minutiös aufgeklärt werden.
Nach den Hintergründen des Terrors von Essen zu fragen heißt
nicht, auch nur ansatzweise nach einer Rechtfertigung oder gar
mildernden Umständen zu suchen. Nein, trotz ihres jugendlichen Alters
müssen die Täter (so sie es sind) die volle Härte kennenlernen, die
das Gesetz zulässt. Die Gründe für die Tat zu kennen, kann aber dabei
helfen, andere Jugendliche rechtzeitig von ihrem Irrweg abzuhalten.
Und es kann helfen, den ganzen örtlichen und regionalen Sumpf der
Islamisten auszutrocknen, in dem solche Mordpläne wuchern.
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