Mit tödlicher Regelmäßigkeit kehrt der Terror nach
Moskau zurück. Ende 2009 war der Schnellzug nach St. Petersburg
Ziel eines blutigen Anschlags, vorigen März die Metro der Hauptstadt
– und nun traf es den größten Moskauer Flughafen. Erneut sind
dutzende Tote zu beklagen.
Die Bluttat verdeutlicht zweierlei: Zum einen, dass auch die
terrorerfahrenen russischen Sicherheitskräfte und Geheimdienste
derartige Anschläge nicht verhindern können. Und zum zweiten, dass
der Vielvölkerstaat Russland ein latenter Krisenherd bleibt. Vor
allem der Kaukasus gleicht einem Pulverfass, an dem gleich mehrere
Lunten brennen. Kein Wunder, dass erste Vermutungen über die
Attentäter von Domodedowo in diese Richtung zielen. Womöglich sollte
die Bombe erste vorsichtige Friedensbemühungen im Keim ersticken. Wer
auch immer hinter dem feigen Anschlag steckt – Ziel war eine
möglichst hohe Zahl von Opfern.
Politisch bedeutet der Anschlag einen Rückschlag für das Duo
Putin/Medwedew. Präsident und Premier wollen mit den Olympischen
Winterspielen 2014 in Sotschi weltweit glänzen. Der blutige Terror
droht auch dieses Kalkül zunichte zu machen.
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