WAZ: Der unsterbliche Papst – Kommentar von Walter Bau

„Santo subito“, forderten tausende Menschen auf dem
Petersplatz, als im April 2005 Johannes Paul II. zu Grabe getragen
wurde – das Kirchenvolk wollte die sofortige Heiligsprechung des
Verstorbenen. Nun, fünf Jahre später, wird der Vatikan den toten
Papst zumindest seligsprechen. Kein Zweifel: Der Mann aus Polen, der
als Karol Wojtyla nach Rom kam und als Johannes Paul II. zu einem der
charismatischsten Päpste aufstieg, die je im Vatikan regierten, ist
eine der prägenden und bedeutendsten Persönlichkeiten des 20.
Jahrhunderts. Kompromisslos trat er für die Grundwerte des
christlichen Glaubens ein, suchte gleichzeitig das Gespräch mit
anderen Religionen. Sein Anteil am Niedergang des Kommunismus, der
zum Fall der Berliner Mauer führte, ist unbestritten. Sein Umgang mit
seiner schweren Krankheit, sein öffentliches Leiden und schließlich
sein Tod bewegten und beeindruckten Christen wie Nicht-Gläubige.
Brauchte es da wirklich ein „Wunder“, um die Einzigartigkeit dieses
Mannes zu dokumentieren? Johannes Paul II. hat sich durch sein Wirken
und seine Persönlichkeit gleichsam unsterblich gemacht. Die Menschen
haben ihn längst heiliggesprochen.

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