WAZ: Der Wert nationaler Interessen. Kommentar von Gregor Boldt

Chinas Aufstockung des Militäretats soll
abschrecken. Das Milliarden-Volk ist hungrig nach Energie. Davon
braucht es selbst bei einem Wachstum von „nur“ 7,5 Prozent eine
Menge, um die Volkswirtschaft zu befeuern. Rohstoffe. Um die
Vorkommen im Meer streitet sich die Weltmacht gerade mit Japan, das
seinerseits mit Südkorea im Clinch um Inseln liegt. Doch nicht nur in
Tokio und Seoul dürfte die chinesische Aufrüstung Sorge hervorrufen.
Auch die USA sehen sich einem immer stärker werdenden Gegner
gegenüber. Die Folgen reichen bis nach Europa: das Engagement
Washingtons im Pazifik wird ebenfalls wachsen, auch um den
Verbündeten Japan und Südkorea beizustehen. Die Ausgaben für die Nato
werden dafür zurückgefahren – Deutschland und andere Verbündete
müssen bei internationalen Konflikten mehr Verantwortung übernehmen.
Doch hier werden die Verteidigungsetats gekürzt. So wächst für die
Nato die Gefahr, für künftige Herausforderungen nicht gerüstet zu
sein.

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