Weltweit müssen Christen um ihr Wohlergehen
fürchten, wenn sie in der Minderheit sind. In Ägypten werden Kopten
von radikalen Muslimen überfallen, in Indien sind es militante
Hindus, die Christen töten. In Pakistan musste 2011 ein katholischer
Minister sterben, weil er gegen ein Gesetz war, das Blasphemie unter
Todesstrafe stellt.
Dass an Weihnachten in Nigeria wieder viele Christen aus dem Leben
gebombt werden, passt auf den ersten Blick nahtlos in diese Reihe.
Dabei ist der Konflikt zwischen Muslimen und Christen dort
differenzierter zu betrachten. Er wurzelt nicht nur im
unterschiedlichen Glauben, sondern auch in den sozialen und
ökonomischen Unterschieden. Ansässige Volksgruppen (unter anderem
Christen) konkurrieren mit Zugezogenen (Muslime) um knappe
Arbeitsplätze.
Die Religion bleibt ein sensibles Thema, das keine weiteren
Scharfmacher braucht. Dennoch wünscht man sich angesichts der
wachsenden Attacken auf Christen manchmal deutlichere Worte
westlicher Staatschefs. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie
andernorts reagiert wird, wenn in Deutschland nur der Verdacht eines
Verbrechens mit fremdenfeindlichem Hintergrund aufkommt.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://