Proaktiv – so bezeichnet Anshu Jain sein Vorgehen.
Der selbstbewusste Mann an der Spitze der Deutschen Bank wird
schwerlich offen einräumen, dass er auch auf Druck der Bank-Aufseher
reagiert.
Aber es kann keine Zweifel geben: Die nach der Finanzkrise
zwingend notwendige schärfere Regulierung und die höheren
Eigenkapitalanforderungen zur Einschränkung der Zockerei und
Abdeckung von Risiken bei Banken, für die am Ende der Steuerzahler
gerade stehen muss, zeigen Wirkung – weltweit in der gesamten Branche
und dies nicht nur bei der Deutschen Bank. Fast alle schauen derzeit,
dass sie ähnlich wie die Deutsche Bank über reichliches
Geld-Einsammeln ihr Kapital stärken, um gegen künftige Krisen besser
gewappnet zu sein.
Und doch: Ein Scheich aus Katar als einziger Großaktionär – dies
hatten Jain und sein Co-Chef Jürgen Fitschen bei ihrem Amtsantritt
vor zwei Jahren sicher nicht auf dem Schirm. Schlecht muss es nicht
sein, dass der Emir aus dem Wüstenstaat jetzt in Frankfurt mitmischt.
Er tut dies auch bei VW und Porsche, ohne dass dies den Firmen
bislang erkennbar schadet.
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