WAZ: Deutsche Post setzt auf eisernen Sparkurs

Angesichts von Rückgängen im Briefgeschäft will die
Deutsche Post ihren eisernen Sparkurs fortsetzen. „Wir müssen
permanent über Kostensenkungen nachdenken“, sagte Vorstandschef Frank
Appel den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgaben).
Der Post-Chef sprach von Rahmenbedingungen, die sich in den
vergangenen Monaten „dramatisch verschlechtert“ hätten. „Wir stehen
weiter zum Mindestlohn von 9,80 Euro. Aber einige unserer
Wettbewerber zahlen ihren Beschäftigten nur fünf oder sechs Euro.
Natürlich geraten wir so unter Druck“, berichtete der Konzernchef.

Mit Blick auf eine mögliche Porto-Erhöhung meldete Appel
Gesprächsbedarf bei der Politik an. „Faktisch wurden unsere Preise
seit 1997 nicht mehr erhöht. Unsere Profite im Briefgeschäft sind
seitdem rückläufig – trotz höherer Produktivität“, sagte Appel. Heute
seien die Briefpreise „an einen starren Produktivitätsfaktor
gekoppelt“. Dieser stamme jedoch aus einer Zeit, als die Briefmengen
noch stiegen. „Es wäre gut, wenn der Regulierer bei der
Preisfestlegung die stark rückläufigen Mengen berücksichtigen würde“,
erklärte der Post-Chef. Seit Jahren verzeichnet die Deutsche Post
Rückgänge im klassischen Briefgeschäft. „Die Menschen verschicken
weniger Briefe. Damit muss man offen umgehen“, sagte Appel.

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