Dank ARD-Chef Lutz Marmor können wir nun
vortrefflich darüber streiten, ob uns der Tatort mit 15 Cent fast so
viel wert ist wie die gesamte Auslandsberichterstattung und ob wir
fürs Schwadronieren in den abendlichen Talkrunden zehn Cent übrig
haben. Schließlich: Darf der Sport in drei Jahren eine Milliarde Euro
verschlingen? Aber können wir mit solchen Infohäppchen zufrieden
sein? Lassen wir uns nicht täuschen: Mit der vermeintlichen
Transparenz-Offensive hat die ARD ihre Tür auch nur einen Spaltbreit
geöffnet. Denn was die Gebührenzahler wirklich aufregen dürfte,
bleibt weiter im Nebel: ganz vorne die üppige personelle Ausstattung.
Mehr als ein Drittel der Einnahmen fließt dorthin. Wer bei größeren
Veranstaltungen erlebt, in welcher Kohortenstärke die ARD-Truppe
auftaucht, der staunt immer wieder. Und welcher Postenwust alleine
durch das föderal aufgepumpte Sendeanstaltensystem entsteht, ist auch
nicht gerade ein Quell der Freude für den, der–s bezahlen muss. Das
sind wir.
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