Da waren es drei unterm Rettungsschirm: Erst
krabbelten die Griechen darunter, hemmungslos verschuldet ob eines
überbordenden Staatswesens; dann die Iren, die unter einer
Bankenkrise ächzen; und jetzt die Portugiesen, die unter einer
Wettbewerbsschwäche leiden. Der nächste bitte. Wie zuvor von Athen,
Dublin und Lissabon hört man nun aus Madrid: Wir haben nicht die
Absicht, unter den Rettungsschirm zu schlüpfen. Dabei hat Spanien
womöglich längst ein Nummernkärtchen gezogen. Es hilft kein
Drumherumreden. Die Rettungsmilliarden und der dauerhafte
Krisenmechanismus haben aus der Währungsunion eine
Umverteilungsgemeinschaft gemacht – die existenzielle Krise des Euro
aber ist geblieben. Die EU hat mit dem Rücken an der Wand gehandelt,
hat ihre mutlose Politik nach dem Motto „viel hilft viel“ mit
vermeintlicher Alternativlosigkeit begründet. Der Krug aber wird
nicht an der Gemeinschaft vorübergehen: Ohne Umschuldung, die
Gläubigerbanken zig Milliarden kostet, geht–s nicht. Die Deutschen
blechen also nicht nur für Südeuropa, sondern dann nochmals für
deutsche Banken. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Glaubt man in Berlin.
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