WAZ: Die Ganoven ziehen weiter – Kommentar von Frank Preuß zu sinkenden Einbruchszahlen

Wer selbst einmal zum Opfer geworden ist, den kann
die Statistik nicht trösten. Aber dass in Nordrhein-Westfalen
deutlich seltener eingebrochen wird, ist natürlich erst einmal eine
gute Nachricht für die Allgemeinheit.

In den Wein läuft freilich jede Menge Wasser. Die Zahlen waren
besonders in NRW so exorbitant in den vergangenen Jahren, dass man
nicht einmal sarkastisch klingt, wenn man sagt: Die Ganoven haben an
Rhein und Ruhr so ziemlich alles abgegrast, nun ziehen sie eben in
neue Jagdreviere um.

Gleichwohl ist die Polizei in der Tat konzentrierter gegen Banden
aus Osteuropa vorgegangen. Und etliche Haus- und Wohnungsbesitzer
haben in die Sicherheit ihrer Immobilien kräftig investiert.
Womöglich schauen auch die Nachbarn mittlerweile wieder etwas genauer
hin im besten Sinne eines verantwortungsbewussten Miteinanders
jenseits des Ausspionierens.

Kaum jemand außer dem Gesetzgeber selbst mag glauben, dass neue
Spielregeln irgendwen abgeschreckt hätten. Die Mindeststrafen sind so
zart erhöht worden, dass man sich darüber amüsieren könnte. Wenn es
nicht so ernst wäre.

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