WAZ: Die LEG sollte sich besinnen – Kommentar von Thomas Wels

Der US-Fonds Whitehall, aufgelegt von der
US-Investmentbank Goldman Sachs, lebt seit je her unter dem
Generalverdacht, als „Heuschrecke“ auf Plündertour zu sein. Besser
als mit den dreisten Mieterhöhungsschreiben hätte man das Vorurteil
nicht unterfüttern können. Wohnen ist ein sensibles Gut. Und der
Argwohn gegenüber Kapitalinvestoren, die sich zigtausende Wohnungen
einverleibt haben, um eine beständig hohe Rendite für zumeist
angelsächsische Geldgeber herauszuholen, ist berechtigt. Klar kommt
es immer auf den Einzelfall an. Es gibt sie aber, die Fälle, in denen
nichts oder nur das Allernotwendigste an Investitionen in den Erhalt
der Bausubstanz fließt. Zuletzt machte die Mülheimer Gagfah, im
Besitz des Fonds Fortress, Negativschlagzeilen. Laut ARD sollen nicht
einmal notwendige Ausgaben für die Sicherheit der Wohnungen geflossen
sein. Die Gagfah gehörte dem Bund und wurde von Rot-Grün verkauft,
die LEG hat die schwarz-gelbe Landesregierung verkauft. Es ist gut,
wenn die Politik auf das Geschäftsgebaren schaut. Und es wäre noch
besser, die LEG würde die Erhöhungen zurückziehen.

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