Der neue Personalausweis, der im November eingeführt
wird, kann den Handel und die Kommunikation im Internet vereinfachen.
Dazu überträgt er persönliche Daten wie Adresse, Alter, Körpergröße
ohne direkten Kontakt an ein Lesegerät – elektromagnetisch mit dem
RFID-Verfahren. Ist das sicher? Man weiß es nicht. Die Entwickler
preisen neuartige elektronische Sicherheitsprotokolle, selbst der
Bundesbeauftragte für den Datenschutz hat nichts einzuwenden. Doch
Hacker verweisen auf schnelle Erfolge beim Knacken praktisch aller
neuen Technologien. Was heute als sicher gilt, kann sich schon morgen
als üble Datenschleuder entpuppen. Was also tun? Wo alles Wissen
nicht hilft, weil es schon in kürzester Zeit veraltet sein kann – da
bekennt man sich am besten zu seiner Dummheit und hält sich an
Prinzipien. Ein solches Prinzip ist das der Datensparsamkeit: bockig
sein, immer die Gegenseite begründen lassen, warum sie dies oder das
jetzt gerade von uns braucht. Bei den Produkteigenschaften des neuen
Personalausweises kann es so dringend nicht sein; denn die alte
Version ohne RFID-Chip bleibt zehn Jahre gültig, wenn man sie jetzt
noch beantragt. Nichts spricht dagegen, es zu tun, wenn man sich
damit besser fühlt.
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