WAZ: Die Renaissance des Warenhauses – Kommentar von Frank Meßing

Die Neustart-Bedingungen für Woolworth könnten kaum
besser sein: Das Warenhaus erlebt eine Renaissance, Innenstädte holen
gegenüber Einkaufspalästen auf der grünen Wiese auf. Und die
Verbraucher sind in Kauflaune. Sie sind eine tragende Säule des
Aufschwungs. Stefan Heinig (Kik) und Karl-Erivan Haub (Tengelmann),
die neuen Woolworth-Eigentümer, kennen den Markt. Sie hätten die
maroden Warenhäuser nicht übernommen, wenn sie kein Geschäft
gewittert hätten. Ihr Instinkt gibt ihnen Recht: Zumindest in den
ersten 148 Tagen schreibt Woolworth wieder schwarze Zahlen. Die
Investitionen sollen sich selbst tragen können. Mit Damenslips aus
dem Fichtelgebirge, Ökostrom in den Filialen und zumindest
angekündigten anständigen Löhnen gibt sich Woolworth zugleich ein
sauberes und modernes Image. Die Eigentümer haben offenbar aus den
Kik-Fehlern der Vergangenheit gelernt. Die Expansionspläne von
Woolworth sind überdies eine gute Nachricht für Vororte und
Innenstädte. Warenhäuser sind Kunden-Magnete, von denen auch kleine
Händler profitieren.

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