Top-Manager sollen gut verdienen. Daran gibt es
keinen Zweifel. Sie tragen Verantwortung für Zehntausende
Beschäftigte und müssen stets damit rechnen, abgelöst zu werden. Die
Dax-Vorstände verweilen im Durchschnitt nur sechs Jahre im Amt.
Die neuesten Zahlen über die Pensionsansprüche aber zeigen, dass
die moralische Debatte über Manager-Gehälter der letzten Jahre
überhaupt nicht gefruchtet hat. Ein Dax-Vorstand hat einen 250-mal
höheren Pensionsanspruch als seine Mitarbeiter an der Basis. Manche
Unternehmen haben Betriebsrenten für neue Beschäftigte ganz
abgeschafft oder gekürzt. Diese tiefe Kluft ist unanständig und durch
nichts zu rechtfertigen.
Daran haben auch neue Transparenzregeln des Gesetzgebers und der
2013 eingeführte Corporate Governance Kodex, die das Auskungeln von
Gehältern hinter verschlossenen Türen eigentlich beenden sollten,
kaum etwas geändert. Versorgungsfragen sind immer noch ein Tabuthema
in den Aufsichtsräten, in denen ja auch Arbeitnehmervertreter sitzen.
Es wäre ja schon ein Erfolg, wenn auch die Pensionsansprüche der
Vorstände am langfristigen Erfolg des Unternehmens bemessen würden.
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