Mit der Energiewende verhält es sich ähnlich wie mit
Versicherungsverträgen: Die Tücken verstecken sich im
Kleingedruckten. Nun stellt sich heraus, dass der Wust der Gesetze,
die im Sommer im Hopplahopp-Verfahren durch den Bundestag gepeitscht
wurden, einige Fallstricke enthält: wie die Befreiung großer
Stromverbraucher von den Netzentgelten. Es ist eben nur die halbe
Wahrheit, wenn Bundesumweltminister Norbert Röttgen sagt, dass die
Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien fördert und
gleichzeitig Deutschland als Industrienation erhält. Die volle
Wahrheit ist, dass der Verbraucher diesen Kurs am Ende mitbezahlt.
Die prognostizierten Mehrkosten von 35 Euro pro Jahr für eine Familie
auf Grund der Netzentgelte pulverisieren geradezu die nur minimal
gestiegene EEG-Umlage, was die Bundesregierung noch als ihren Erfolg
verbucht hatte. Eine Absenkung dieser beiden Kostenfaktoren ist
unwahrscheinlich: Der Ausbau von Ökostrom wird vorangetrieben. Damit
dieser Strom in die Steckdose gelangt, sind neue Leitungen nötig.
Unsere Stromrechnung wird weiter steigen.
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