Ursula von der Leyen, nicht eben als Ulknudel
bekannt, hat einen Witz gemacht. Das konnte ja nicht gutgehen.
Gefragt, ob es angesichts der mutmaßlichen Finanzierung der
Terrorgruppe IS durch die Herrscher in Katar und die Annexion der
Krim durch Russland bei den beiden Austragungsorten für die
Fußballweltmeisterschaften 2018 und 2022 bleiben könne, meinte die
Verteidigungsministerin: „Wo auch immer gespielt wird: Deutschland
schickt schießendes Personal.“
Kaum war das Zitat auf dem Markt, rollte in Berlin zuverlässig die
Empörungserzeugungsmaschinerie an. In SPD und Linkspartei rümpfte man
die Nase über den flotten Spruch der Ministerin. Das gehe doch
wirklich nicht angesichts der Krisenlagen, raunten politisch korrekt
die Bedenkenträger. Und der Regierungssprecher musste sich bohrenden
Fragen zum Fall von der Leyen stellen.
Nun kann man den Spruch der Verteidigungsministerin lustig finden
oder eben auch nicht. Zum Aufreger oder gar Skandal taugt die
Angelegenheit allerdings in keinem Fall. Besser ein schlechter Witz
als die üblichen gestanzten Polit-Phrasen. Und die organisierte
Empörung ist vor allem eines – zum Schießen komisch.
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