WAZ: Dividende auf den Strukturwandel – Kommentar von Thomas Wels

Der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten in
Duisburg und Düsseldorf ist ein nicht zu unterschätzender Erfolg für
die NRW-Regierungschefin Hannelore Kraft. Nicht Bayern, nicht
Baden-Württemberg, sondern NRW spielt für die Wirtschaftssupermacht
China eine maßgebliche Rolle. Und wenn Xi Jinping mit einer 200
Menschen starken Delegation inklusive einiger Minister anreist, kann
man sich unschwer vorstellen, dass dieser Termin für
Wirtschaftsförderer und Manager wie Weihnachten und Ostern an einem
Tag ausfällt.

Es sind nicht allein die 800 chinesischen Unternehmen in NRW, die
die Reiseroute des Staatspräsidenten bestimmen. Vor allem das
Ruhrgebiet hat etwas, das die Chinesen ungeheuer interessiert: Einen
Strukturwandel, der bei allen Härten und zig Tausend verloren
gegangen Jobs doch ohne große Verwerfungen und Unruhen vonstatten
gegangen ist. In einem Land wie China, wo solche Unruhen an der
Tagesordnung sind, ist das ein Wert an sich. Da passt es gut, dass
die Delegation am Duisburger Hafen halt macht. Nicht nur, weil der
das Tor in die Metropole Chongqing ist. Heute sind im Logport mehr
Menschen beschäftigt als zuletzt im Krupp-Stahlwerk Rheinhausen.

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