Eigentlich ist die Idee des Handels mit
CO2-Zertifikaten durchaus einleuchtend: Wer die Atomsphäre mit
Kohlendioxid belastet, muss dafür zahlen. Doch der erste
Konstruktionsfehler liegt schon darin begründet, dass der
Emissionshandel nicht weltweit geschieht. Die Folge: Ungleichgewichte
im globalen Wettbewerb. Doch nach und nach offenbaren sich auch vor
der eigenen Haustür Verzerrungen. Der Emissionshandel könnte für
Verbraucher zum doppelten Bumerang werden: Einerseits durch höhere
Preise, weil Unternehmen ihre Kosten für den Kauf der Zertifikate
weitergeben dürften. Andererseits, weil die Steuereinnahmen sinken.
Vor diesem Hintergrund könnte der Steag-Kauf durch einige
Ruhrgebiets-Stadtwerke die Kommunen noch teurer zu stehen kommen als
ohnehin schon. Der Solo-Vorstoß von Wirtschaftsminister Voigtsberger
macht noch etwas deutlich: Selbst wenn die rot-grüne
Regierungskoalition in Düsseldorf einen Streit um das Kohlekraftwerk
in Datteln über Gutachten auspendeln kann, das Thema Energie wird
immer wieder Spaltpotenzial für die Landesregierung haben.
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