Jetzt muss der Bürger also in die Hand nehmen, wozu
Duisburgs OB Sauerland und seine um die Macht bangende CDU nicht in
der Lage waren: Duisburg nach der Loveparade-Katastrophe einen
Neuanfang ermöglichen. Solange die Zerrissenheit um ihren obersten
Repräsentanten anhält, kann die Stadt nicht zur Normalität
zurückfinden.
„Neuanfang für Duisburg“ nennt sich die Abwahlinitiative. Sie
heißt eben nicht „Sauerland raus“ und will irgendeinen missliebigen
Oberbürgermeister aus der Stadt jagen. Es geht vielmehr um die
Zukunft Duisburgs. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung ist nunmehr
weniger die Katastrophe denn Sauerland zum Makel geworden.
Schon allein das Sammeln von Unterschriften für ein
Abwahlverfahren wird zugleich Klarheit bringen, wie Duisburg zu
seiner Reizfigur steht: 55 000 Unterschriften, das müsste für
Sauerland letzter Anlass sein, der Stadt mit einem Rücktritt ein
weiter spaltendes Abwahlverfahren zu ersparen. Der Umkehrschluss gilt
freilich auch und ist Wagnis und Ansporn für die Initiative zugleich:
Was ist, wenn sie deutlich scheitert? Dann muss sich Duisburg neu
finden, wenn es sich über Jahre nicht zermürben und lähmen will.
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