WAZ: Eigentlich selbstverständlich – Kommentar von Ulf Meinke zum Basiskonto

Ein Girokonto für jedermann – es klingt wie eine
Selbstverständlichkeit. Doch ganz so klar ist es eben nicht, dass
jeder Mensch in diesem Land Zugang zu einem Bankkonto hat. Zwar gibt
es nur grobe Schätzungen, aber als unbestritten gilt: Nach wie vor
gibt es selbst in den reichen europäischen Ländern viele Menschen,
denen kein Konto zur Verfügung steht.

Damit wird es denjenigen, die ohnehin am Rande sind, erheblich
erschwert, den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu finden. Bei der
Wohnung fängt es an. Ohne Konto ist es schwierig, die Miete zu
bezahlen.

Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen sind schon jetzt vielerorts
dazu verpflichtet, jedermann ein Konto auf Guthabenbasis zu geben. Es
ist gut und fair, dass nun auch die privaten Banken in die Pflicht
genommen werden. Das mag die Institute etwas kosten. Doch einen
gewissen Sinn fürs Soziale sollten sich die Banken ruhig leisten.

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