WAZ: Ein bisschen Normalität. Kommentar von Ulf Meinke über Thyssen-Krupp

Eine ganz normale Bilanzpressekonferenz – für
Thyssen-Krupp war das in den vergangenen Jahren alles andere als
selbstverständlich. Mehrfach musste der Konzern Termine verschieben,
überraschende Abschreibungen oder Vorstandswechsel verkünden,
bilanzielle Risiken gestehen. Der Ausnahmezustand war in gewisser
Weise zur Normalität geworden. In diesem Jahr sollte es endlich
wieder anders sein. Konzernchef Hiesinger konnte schwarze Zahlen und
sogar eine kleine Dividende präsentieren. Also alles wieder gut bei
Thyssen-Krupp? Die Ansprüche der Investoren dürften wachsen.
Insbesondere der Großaktionär Cevian, der künftig auch im
Aufsichtsrat vertreten ist, wird wohl Druck ausüben. Es wäre ein
Leichtes, die Filetstücke des Konzerns zu verkaufen und Kasse zu
machen. Doch Hiesinger setzt darauf, Thyssen-Krupp als Ganzes zu
erhalten. Nun muss er beweisen, dass diese Aufstellung gute Gewinne
garantiert. Sonst könnte es ganz schnell wieder unruhig werden.

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