WAZ: Ein Desaster für die Mitarbeiter. Kommentar von Thomas Wels

Was für ein Desaster: für Karstadt und die 17000
Mitarbeiter, für Eva-Lotta Sjöstedt und für den Milliardär und
Kunstmäzen Nicolas Berggruen, der sich binnen kürzester Zeit vom
Karstadt-Retter zum Stiefvater eines ungeliebten Kindes in seinem
Unternehmensreich entwickelt hat. Karstadt und Berggruen, jetzt
Karstadt und Sjöstedt – der Warenhauskonzern ist Opfer einer Kette
von Missverständnissen. Berggruen, der sich gerne als guter und
langfristiger Investor mit Verantwortungsbewusstsein feiern lässt,
verhält sich eher wie einer aus der Ex-und-Hopp-Gesellschaft
angelsächsischer Kapitalisten. Das Unternehmen bräuchte Geld, um
investieren zu können, das aber gibt–s nicht von Berggruen. Der lässt
sich lieber den Karstadt-Markennamen mit Millionen an Lizenzgebühren
bezahlen. Die erkaltete Zuneigung zeichnete sich seit gut zwei Jahren
ab. Bleibt die Frage, wie Eva-Lotta Sjöstedt auf die Idee gekommen
ist, dies werde sich bei ihrem Dienstantritt ändern. Klar ist
allerdings eines: Ab heute steckt Karstadt wieder voll im
Krisenmodus. Die Leidtragenden dieses Missmanagements sind die
Mitarbeiter.

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