Thyssen-Krupp könnte den Hacker-Angriff auch als
Kompliment nehmen. Denn in aller Regel wählen Cyber-Kriminelle Ziele
aus, die lohnenswert erscheinen – vor allem innovative und
forschungsintensive Unternehmen. Schließlich ist Industriespionage
komplex und kostspielig. Angriffe auf die digitale Infrastruktur sind
mittlerweile an der Tagesordnung. Unlängst hat es die Telekom
erwischt, nun Thyssen-Krupp. Es ist weniger die Frage, ob ein
Unternehmen zum Opfer wird, sondern eher wann. Umso wichtiger ist es,
sich zu wappnen. Im sensiblen Marineschiffbau wählt Thyssen-Krupp
übrigens einen klassischen Weg: Geheiminformationen werden
ausschließlich in einem geschlossenen Netzwerk ohne physikalische
Verbindung nach außen bearbeitet.
Der Essener Industriekonzern geht bemerkenswert offen damit um,
dass es bei dem Angriff Datendiebstahl gegeben hat. Natürlich ist der
Fall unangenehm für Thyssen-Krupp, peinlich ist er nicht. Experten
schätzen, es dauere oft bis zu 120 Tage, ehe ein Einbruch in ein
Unternehmensnetzwerk entdeckt wird. Manchmal fällt ein Datenleck
sogar jahrelang nicht auf. Insofern hat Thyssen-Krupp vergleichsweise
schnell und professionell reagiert, um den Schaden zu begrenzen.
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