Die Gleichung schien so simpel: Raus aus der
Atomkraft, hin zu den erneuerbaren Energien – zum Beispiel zur Sonne.
Doch so einfach ist es eben nicht. Die deutschen
Photovoltaik-Unternehmen haben einen Sonnenbrand. Sie haben ihre
Weltmarktführerschaft verloren, manche von ihnen schreiben tiefrote
Zahlen. Mit dem Finger auf die chinesische Konkurrenz und deren
üppige staatliche Förderung zu zeigen, zielt bei der
Ursachenforschung etwas daneben. Schließlich hat sich auch die
deutsche Regierung mit Subventionen ordentlich ins Zeug gelegt, um
das zarte Pflänzchen Solarenergie zu gießen. Hinzu kommt, dass die
deutschen Produzenten im Boom ihre Bilanzen aufpoliert, darüber aber
vergessen haben, in Forschung zu investieren, um technologisch die
Nummer Eins zu bleiben. Dass die chinesischen Konkurrenten billiger
für den Massenmarkt produzieren können, haben sie auf anderen Feldern
längst bewiesen. Und so droht folgendes Szenario: Manches
Solar-Unternehmen wird es nicht mehr miterleben, wenn 2022 das letzte
deutsche Kernkraftwerk vom Netz geht.
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