WAZ: Eine fast unlösbare Aufgabe. Kommentar von Sven Frohwein

Die Hoffnungen waren groß, als das Nokia Lumia 800
auf den Markt kam. Das neue Smartphone sollte die Wende beim
finnischen Handy-Hersteller einleiten. Zu lange hatte der einstmals
größte Mobiltelefon-Produzent den Trend zu internetfähigen
Smartphones ignoriert, ja geradezu verschlafen. Aber mit dem Lumia
ein veritables Gerät vorgelegt. Eine ganze Familie neuer Handys auf
Basis des Microsoft-Systems Windows Phone sollte folgen. Womit Nokia
aber nicht gerechnet hat: Nur wenige wollen die Geräte haben, auch
weil es anfangs technische Probleme gab. Die sind zwar behoben, der
Absatz bricht trotzdem ein. Die Konkurrenten Samsung und Apple
rangieren dagegen in der Gunst der Kunden weit oben. Die Hoffnungen
des Nokia-Managements liegen jetzt auch beim Partner Microsoft. Weil
der im Oktober das neue System „Windows 8“ auf den Markt bringt. Ist
das erfolgreich, könnte das auch auf die Finnen abstrahlen und den
Absatz der Handys ankurbeln. Könnte. Vorher muss Nokia-Chef Stephen
Elop noch die Kosten in den Griff bekommen. Und unter Hochdruck
seinen Konzern umbauen, gleichzeitig aber innovativ sein, um den
Anschluss nicht komplett zu verlieren. Eine fast unlösbare Aufgabe.

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