Die Digitalisierung hat die Republik fest im Griff.
Die einen sehen in ihr den Schlüssel zu mehr Wohlstand, die anderen
eine Bedrohung für ihre Arbeitsplätze. Die enorme Vereinfachung der
Kommunikation empfindet freilich die große Mehrheit als Segen,
darunter auch immer mehr Ältere.
Das kann nicht ohne Folgen bleiben: Wenn es für die meisten
Anliegen nicht mehr nötig ist, in der Filiale seiner Bank oder
Krankenkasse persönlich vorstellig zu werden, verschwinden
Geschäftsstellen. Niemand will das, niemand findet das gut, aber fast
jeder trägt durch sein verändertes Kundenverhalten dazu bei.
Freilich gelten für eine gesetzliche Krankenkasse besondere
Maßstäbe: Im Sinne aller Versicherten muss sie natürlich auf ihre
Kosten achten, und die meisten Mitglieder haben ihre Kasse vor vielen
Jahren das letzte Mal von innen gesehen.
Doch als von der Solidargemeinschaft finanziertes
Sozialunternehmen muss jede AOK über den betriebswirtschaftlichen
Tellerrand hinausblicken. Und auch jene mitnehmen, die nach wie vor
das persönliche Gespräch suchen, bald aber keine Anlaufstelle mehr um
die Ecke haben. Sonst wäre kaum vermittelbar, wie Filialschließungen
zum Ziel passen sollen, Mitglieder zu gewinnen.
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