Bei keinem anderen Verkaufsobjekt sind die Sorgen
und Befürchtungen so groß wie bei Wohnungsunternehmen. Schon die
Berichte über einen Börsengang von Evonik haben zur aufgeregten
Gründung von Mieterschutzvereinen und einer Menge Protestbriefen
geführt. Was ein Indiz ist für die große Sensibilität, hervorgerufen
durch die Berichte über das Verhalten einiger renditejagender
Investmentfonds aus England und den USA. Darum darf man die nun
gefundene Lösung für die insgesamt 130 000 Wohnungen der THS
und der Evonik Immobilien durchaus salomonisch nennen: Die Immobilien
gehen eben nicht mit an die Börse, wovon Evonik profitiert, weil
Börsianer keine Mischkonzerne mögen. Die RAG-Stiftung bekommt eine
sichere Anlage, die mehr abwirft als die jämmerlichen Zinsen
vergleichbar sicherer Anlagen. Und vor allem bekommen die Mieter
verlässliche und langfristige Eigentümer, die der Kontrolle aus
Politik und den Mitgliedern der Gewerkschaft IG BCE unterliegen.
Evonik zeigt einmal mehr: Sozialpartnerschaft und Börsengang müssen
kein Gegensatz sein.
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