WAZ: Einfache Lösungen gibt es nicht – Kommentar von Ulf Meinke zur Energiewende

Vor nicht allzu langer Zeit galten Gaskraftwerke
noch als vorbildlich. Doch angesichts des rasanten Tempos der
Energiewende entpuppen sich selbst recht junge Anlagen ziemlich
schnell als Auslaufmodell. Ein Indiz: Ebenso wie Atom- und Kohle-
gehören auch Gaskraftwerke zur geplanten Abspaltung des Eon-Konzerns.
Die Zukunft gehört stattdessen Strom aus Wind und Sonne.

So einfach das klingt: Die Folgen der Marktveränderungen sind
komplex. Für Unternehmen wie Eon, RWE und viele Stadtwerke entwickelt
sich die Energiewende zu einem Projekt mit ungewissem Ausgang. Dass
sich moderne Gaskraftwerke für die Unternehmen weniger rechnen als
alte Kohleblöcke, ist dabei ein Detail, das zeigt, wie groß der
Reformbedarf ist.

Es gibt durchaus Fortschritte beim Umbau des Energiesektors, aber
es bleibt viel zu tun. Einfache Lösungen sind unmöglich. Umso
wichtiger wäre ein neuer Energiekonsens, der Stromerzeugern und
Verbrauchern Sicherheit für die nächsten Jahre gibt.

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